Fotowettbewerb 2024: "Immaterielles Kulturerbe. Sichtbar lebendig."

Platz 1: Robert Christ (Waldsassen, Lkr. Tirschenreuth), Foto der Kulturform: Handwerkliche Fertigung von Flachglas in der traditionellen Technik des Mundblasverfahrens

Die Aufnahme ist 2023 in der Glashütte Lamberts in Waldsassen entstanden. Sie zeigt einen Glasmachermeister beim Aufblasen des Glasballons. Die durch faszinierende Handwerkskunst in Bayern hergestellten Glasscheiben kommen in der ganzen Welt zum Einsatz, z. B. in der Kathedrale Notre-Dame de Paris, im Marina Bay Sands Hotel, Singapore, im Metropolitan Museum of Art, New York, in der Westminister Abbey in London, bei den Ziffernblätter des Big Ben in London und in Schloss Neuschwanstein.

2. Platz: Sabine Bari (Steppach, Lkr. Bamberg), Foto der Kulturform: Flechthandwerkstradition

Das Flechten zählt zu den ältesten handwerklichen Tätigkeiten der Menschheit und ist überall auf der Welt verbreitet. Der Korbmarkt in Lichtenfels ist ein buntes Schaufenster, in dem die Bandbreite dieser faszinierenden Kulturform bestaunt werden kann. Allein die Deko ist unglaublich kreativ und macht das Event vollkommen.

3. Platz: Heiko Königstein (Gerbrunn, Lkr. Würzburg), Foto der Kulturform: Bayerische Brautradition nach dem Reinheitsgebot

Die Aufnahme entstand in einem Biergarten und soll den Genuss der „Brautradition nach dem Reinheitsgebot“ darstellen. Sowohl bei der Braukunst als auch bei der künstlerischen Darstellung zeigen sich vielfältige Möglichkeiten zur kreativen Entfaltung.

1. Platz: Volker Sebold (Eisenheim, Lkr. Würzburg), Foto der Kulturform: Schafhaltung in Bayern

Das Foto ist 2020 in Untereisenheim entstanden. Der „Quittenpapst“ und Hobbyschafzüchter Marius Wittur hat es sich zur Aufgabe gemacht, die selten gewordene Schafrasse „Coburger Fuchs“ zu züchten und zu hegen. Die Liebe zu seiner Aufgabe ist dem Bild deutlich anzusehen. Sehnsucht und Wunsch liegen im Foto verborgen.

2. Platz: ARGE Fisch im Landkreis Tirschenreuth e. V. Foto der Kulturform: Traditionelle Karpfenteichwirtschaft in Bayern

Beim Abfischen am Gowerlhof bei Rothenbürg im Landkreis Tirschenreuth erfahren die Kinder hautnah, was Fischereitradition und ein respektvoller Umgang mit der Natur  bedeuten. Unter den aufmerksamen Augen der erfahrenen Fischer wurden Karpfen & Co. mit Keschern in Wannen befördert, am Sortiertisch nach Größe und Fischart sortiert und in ihr Winterquartier übergesiedelt. Das Bild ist am 6. Oktober 2023 entstanden und zeigt das praktische Lernen und Weitergeben der Tradition über Generationen hinweg.

3. Platz: Inka Sommer (Kreisfreie Stadt Augsburg), Foto der Kulturform: Die vier Knabenchöre Bayerns

Mehr strahlen! Vor dem Konzert in Vicenza am 14. Juli 2023 leitet die Gesangspädagogin die Augsburger Domsingknaben zur offenen Stellung des Kiefers für den reinen und klangvollen Ton hin. Die Szene spiegelt den Kern des Lernens und Weitergebens wider: Präzises Wissen und Können um die Stimmbildung sowie didaktische Erfahrung sind erforderlich, um das künstlerische Erbe der natürlichen und gesunden Gesangstechnik zu vermitteln, den anspruchsvollen Erwartungen der Kirchenmusik gerecht zu werden und aus talentierten Sängern ein Ensemble zu formen.

1. Platz: Sophie Linckersdorff (Gauting, Lkr. Starnberg), Foto der Kulturform: Historisches Dokumentarspiel „Landshuter Hochzeit 1475

Die kindliche Neugier symbolisiert die Faszination und den Reiz, die das immaterielle Kulturerbe „Landshuter Hochzeit“ auf die jüngere Generation ausübt. Das 2023  entstandene Bild zeigt die unbekannte, oft verborgene Seite eines der bedeutendsten historischen Feste Bayerns – die Momente hinter der Bühne, die das Fest erst zum Leben erwecken. Dieses Bild betont die Bedeutung des Weitergebens von Traditionen
und lädt den Betrachter ein, das Fest nicht nur als Zuschauer zu erleben, sondern auch die versteckten Aspekte zu entdecken.

2. Platz: Bettina Obert (Grasbrunn, Lkr. München), Foto der Kulturform: Münchner Marionettentheater

Das Bild ist während einer Aufführung des Münchner Marionettentheaters im September 2024 auf der „Oiden Wiesn“ entstanden. Ich organisierte mir die Möglichkeit, live hinter den Kulissen beim „Münchner im Himmel“ mit der Kamera dabei zu sein. Sieben Akteure sind nötig für dieses Stück, fünf davon konnte ich auf dem Foto einfangen, wie sie unsichtbar für die Zuschauer im perfekten Zusammenspiel den reibungslosen Tanz der Marionettenfiguren inszenieren.

3. Platz: Regina Donauer (Dietfurt a.d. Altmühl, Lkr. Neumarkt), Foto der Kulturform: Chinesenfasching Dietfurt

Das Bild entstand im Oktober 2020 bei Videoaufnahmen zu einer 9-teiligen Videoserie über
7 Mönche, die sich in die 7-Täler rund um die Stadt Dietfurt auf die Suche nach einem Kaiser machen. Die Videos erschienen als Vorbereitung auf den 11. November 2020, der aufgrund des Lockdowns nicht öffentlich stattfinden durfte, und für die Faschingsfreunde ein „Trostpflaster“ darstellen sollte. Geschminkt wird hier gerade der „goldene Mönch“. Erkennt man die Leiden und Schmerzen des Darstellers?

1. Platz: Elisabeth Flury (Sugenheim, Lkr. Neustadt a.d. Aisch-Bad Windsheim), Foto der Kulturform: Osingverlosung

Am 20. September 2024 während der Osingverlosung markiert ein „Rechtler“ mit seinem Sohn das Feldstück, welches ihm per Los für die nächsten zehn Jahre zugefallen ist. Auf dem von den Kindern mit bunten Mustern verziertem Stickel stehen Name und Telefonnummer des Landwirtes, damit andere Landwirte zum Tauschen Kontakt aufnehmen
können.

2. Platz: Peter Knoblich (Bad Tölz, Lkr. Bad Tölz-Wolfratshausen), Foto der Kulturform: Tölzer Leonhardifahrt

Die Leonhardifahrt zu Bad Tölz ist berühmt, weithin bekannt und daher auch immer sehr
gut besucht. Die Frauen in den Wägen, wie hier 2023 im Truhenwagen der Familie Danner,
die Kutscher, die Bremser und die Pferde stehen daher stets unter genauer Beobachtung.
Auf einem kleinen Stück durch die Tölzer Jägergasse sind keine Zuschauer zugelassen.
Hier sind die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für einen Moment ganz unter sich …

3. Platz: Heike Birner (Freudenberg, Lkr. Amberg-Sulzbach), Foto der Kulturform: Kirwa im Amberg-Sulzbacher Land

Mein Foto entstand am 20. August 2023 auf der Kirwa in Etsdorf. Zum Brauch der Etsdorfer Kirwa (wie auch in vielen anderen Dörfern im Landkreis Amberg-Sulzbach) gehört es, dass am Kirwa-Sonntag das neue Oberkirwapaar ausgetanzt wird, indem ein Blumenstrauß
während eines Tanzes von Paar zu Paar weitergereicht wird. Wenn die Musik aufhört zu spielen, ist das Paar das neue Oberkirwapaar, welches den Strauß gerade in den Händen hält, und zwar bis zum Kirwa-Sonntag im nächsten Jahr.

Regina Wolfohr (Sulzbach-Rosenberg, Lkr. Amberg-Sulzbach), Foto der Kulturform: Kirwa im Amberg-Sulzbacher Land

Das Foto entstand am 19. August 2024 in Hirschbach. Hier ist es seit Jahrzehnten Tradition,
am Kirwa-Montag einen Musikantenfrühschoppen abzuhalten, bei dem Musikanten aus der Gegend zusammenkommen und gemeinsam musizieren. Gespielt werden traditionelle
Volksmusiklieder. Der Rekord liegt bei 48 Musikanten! Teilweise kennen sie sich untereinander nicht einmal. Die spürbare Lebensfreude und das Miteinander dieser Vollblutmusiker unterschiedlichsten Alters bereiten den Gästen immer wieder aufs Neue Gänsehaut und füllen das Zelt schon am Vormittag.