Soziale Einbindung und gesellschaftliche Bedeutung
Industrialisierung und industrielle Herstellung beruhen sehr stark auf einer hohen Arbeitsteiligkeit von Arbeitsschritten sowie dem umfangreichen Einsatz von Maschinen. Arbeiterinnen und Arbeiter werden größtenteils austauschbar. Die Grenzen zum Handwerk bleiben fließend. Aber was die traditionellen Handwerkstechniken oft ausmacht, das ist die enge Beziehung zwischen dem Werkstück und denen, die es entwerfen, gestalten und vollenden. Hierzu gehört auch der Kontakt zu den Kundinnen und Kunden, die sich nicht selten in die Gestaltung einbringen. Und auch der Handwerksbetrieb ist meistens Teil der näheren Umgebung, ist eingebunden in eine Region und häufig auch in eine lokale Handwerksgeschichte. Teilweise haben sich eigene „Wissensregionen“ entwickelt, etwa bei der Glasherstellung oder dem Holzhandwerk. Spezifische Ressourcen vor Ort werden genutzt und auch der Austausch von Wissen und Können ist dort besonders intensiv.
„Aber das, was die Hand fertigen kann, hat einen völlig anderen Geist.“
(Michael Mayer, Mayer’sche Hofkunstanstalt, München)
„Aber die Welt wäre wahrscheinlich nicht mehr so reich.“
(Margarete Hauser, Städtische Meisterschule für Kirchenmaler und Vergolder, München)
„Da wird was transportiert und die Menschen spüren das auch.“
(Ernst Gamperl, Drechsler, Steingaden)